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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 02.05.2007


Yitzhak Yedid - Reflections Upon Six Images
Silvy Pommerenke

Der israelische Komponist und Pianist Yitzhak Yedid beschreitet erneut die Gratwanderung zwischen klassischer Musik und Improvisationsjazz und bildet die Quersumme aus östlichen und jüdischen...




...künstlerischen Formen.

Wenn man sich auf seine Musik einlässt, dann sei davor gewarnt, dass es einer emotionalen Berg- und Talfahrt gleichkommt. Yedid scheint seine Kompositionen direkt aus dem Herzen heraus zu schreiben und drückt damit all die Wärme, den Schmerz, die Tiefe und den Reichtum Jerusalems aus. Aber nicht nur die Impressionen der Stadt, die eine Symbiose zwischen Antike und Moderne bildet, hat er in seine Arbeit mit eingehen lassen, sondern der 36-jährige ließ sich zudem von Literatur, Philosophie und Kunst beeinflussen. Für seine außerordentlichen Arrangements wurde ihm der renommierte "Prime Minister Preis" für Komponisten im Jahr 2006 verliehen, und im Jahr davor erhielt er beim internationalen "Oud Festival" in Jerusalem den Preis für die beste Komposition. Aber auch außerhalb Israels wird ihm größte Anerkennung zuteil, und er gilt als "einer der kreativsten lebenden Komponisten".
Yitzhak Yedid wurde 1971 als Sohn syrisch-jüdischer Einwanderer in Jerusalem geboren. Seine musikalischen Studien betrieb er in Boston am New England Conservatory bei Ran Blake und Paul Bley. 1997 veröffentlichte er sein Debutalbum mit Paul Bley und 2003 seine erste CD beim Label Between the lines ("Myth of the Cave"). "Reflections Upon Six Images" ist sein drittes Album bei dem Kölner Label. Die Aufnahmen dazu fanden vor drei Jahren in Wien statt, und begleitet wurde Yedid von dem Kanadier François Houle an der Klarinette, von Galia Hai auf der Viola (die dafür bereits einige Preise erhielt) und von Ora Boasson Horev am Bass (sie ist sowohl die erste Bassistin des "Israel Camerata Orchestra Jerusalem" als auch Mitglied mehrerer Modern und Free Jazz Formationen).
Auf "Reflections Upon Six Images" verbindet Yedid die verschiedensten Stilrichtungen miteinander. Neben improvisierten Klangelementen wartet er mit anziehenden und ungewöhnlichen Melodien auf, die für das intensive Zuhören gedacht sind. Vor allem aber ist seine Musik ist eine Herausforderung für die Lautsprecherboxen. Sollten sie wider Erwarten das breite Klangspektrum seiner Kompositionen nicht hergeben, dann sollte sofort das nächste High-End Geschäft aufgesucht werden um für passenden Ersatz zu sorgen.
Weiterhören: Lior Navok und Anat Fort

Yitzhak Yedid im Netz: www.yitzhakyedid.com

AVIVA-Tipp: Yitzhak Yedid kombiniert das klassische Genre mit Elementen des Free Jazz und durchbricht damit manches Mal den Rahmen des Vertrauten. Für das anspruchsvolle Gehör!

Yitzhak Yedid
Reflections Upon Six Images

Label: Between the lines, VÖ: Oktober 2006.


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Beitrag vom 02.05.2007

Silvy Pommerenke